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Ambulanter Herzkatheter






Sollten die zuvor beschriebenen Untersuchungsmethoden bzw. Ihr Beschwerdebild den Verdacht auf eine höhergradige Durchblutungsstörungen des Herzens ergeben, so kann eine Herzkatheter-Untersuchung erforderlich werden (Koronarangiographie). Diese führen wir ambulant im Herzkatheter-Labor II des Klinikums Lippe Detmold durch.


Der routinemäßige Zugang ist dabei die rechte Unterarmarterie (Arteria radialis).
Dieser Zugang hat sich als komfortabel und in der Regel sicher erwiesen.


Überwiegend bei Frauen ist dieser Zugang jedoch nicht immer möglich, da das Gefäß deutlich kleiner ist als die Leisten-Arterie (Arteria femoralis). In diesem Fall führen wir die Untersuchung über die Leiste-Arterie durch.


Nach der Untersuchung, sofern keine weiteren Maßnahmen erforderlich sein sollten, werden Sie in einem speziell für diesen Zweck eingerichteten Nachsorgeraum in unserer Praxis überwacht.


Im Falle einer Untersuchung über die Leiste (Arteria femoralis) wird eine stationäre Nachbeobachtung im Klinikum Lippe Detmold für etwa zwei Stunden erforderlich. Danach lassen Sie sich in unsere Praxis fahren, wo die weitere Betreuung stattfindet.




Sollte die Untersuchung gering- bis mittelgradige Verengungen im Bereich der Herzkranzgefäße ergeben, die weder eine Eweiterungsbehandlung (PCI) noch eine Herzoperation erfordern, und eine medikamentöse Einstellung für ausreichend befunden wird, so werden die weiteren Maßnahmen einschließlich der genauen medikamentösen Therapierichtlinien sowie der Empfehlungen hinsichtlich der erforderlichen Umstellung der Lebensgewohnheiten (z.B. körperliche Betätigung, Nikotinverzicht o.ä.), nach Ablauf der Überwachungsphase mit Ihnen (und gegebenfalls mit Ihrer Begleitung) ausführlich besprochen.

Bei hochgradigen Verengungen (Stenosen) von ein und/oder zwei Koronargefäßen ist in der überwiegenden Zahl der Fälle eine Ballon-Aufdehnung mit Stent-Implantation möglich (PCI). Dabei wird die Auswahl der Methode (medikamentenbeschichteter Stent, etc.) nach Ihren individuellen Krankheitsbefund bzw. Ihren individuellen Erfordernissen im Rahmen der Leitlinien der kardiologischen Fachgesellschaften getroffen.

Die perkutane Intervention PCI (=Ballon-Aufdehnung mit Stent-Implantation) wird in der Regel sofort durchgeführt, so dass ein zweiter Eingriff nicht erforderlich ist.







Nachfolgend zeigen wir Ihnen einige Behandlungsbeispiele.

Eine hochgradige Verengung der großen Herzvorderwand-Arterie (R. interventrikuleris anterior –RIVA-) verursacht eine schmerzhafte Durchblutungsstörung des Herzens. Diese kann durch Erweiterung und Einsetzen einer medikamentenbeschichteten Gefäßstütze (drug-eluting Stent –DES-) behandelt werden.






In einem anderen Fall liegt eine hochgradige Verengung (Stenose) der Seitenwand-Arterie (Ramus circumflexus –RCX-) der linken Koronararterie (LCA) vor.

Nach Erweiterung und Dehnung der Stenose wird eine Gefäßstütze (Stent) eingesetzt. Die Verengung ist beseitigt.







Ebenso verhält es sich mit einer hochgradigen Stenose der, in diesen Fall großen, dominanten rechten Koronararterie (RCA). Nach Erweiterung und Beseitigung der Stenose wird, aufgrund der Größe des Herzmuskelbereichs der von diesem Gefäß versorgt, ein medikamentenbeschichtete Gefäßstütze (drug-eluting Stent) eingesetzt.

Die abschließende Darstellung zeigt jetzt die große rechte Koronar-arterie ohne Verengungen.







Manchmal kann es erforderlich sein, ein vollständig verschlossenes Gefäß, welches zu Beschwerden und/oder Durchblutungsstörungen des Herzmuskels führt mit Kathetertechniken wieder zu eröffnen und ebenfalls mit einem Stent zu versorgen, um sicherzustellen, dass das Gefäß offen bleibt.

Hier sehen Sie (Pfeil) einen vollständigen Verschluss der Seitenwand-Arterie (R. marginalis) vor (links) und nach (rechts) der Wiedereröffnung mit anschließendem Einsetzen einer Gefäßstütze (Stent).





Im Falle einer solchen Behandlung wird eine stationäre Nachbeobachtung im Klinikum Lippe Detmold für etwa acht Stunden erforderlich. Nach dieser Zeit werden Sie weiter in unserer Praxis betreut, wo auch die abschließende Besprechung der Befund vorgenommen wird, bei der Sie alle Ihre Fragen beantwortet bekommen und bei der Ihre weiteren individuellen Maßnahmen festgelegt werden.

Sollte das Ergebnis der Untersuchung eine operative Therapie (Bypass-Operation und/oder Herzklappen-Operation) erforderlich machen, so werden Sie ohne Zeitverzögerung in der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie des Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW) in Bad Oeynhausen (Chefarzt Prof. Dr. med. Jan Gummert) angemeldet.

Alle für die Operation erforderlich Daten werden über eine geschützte direkte Datenleitung mit dem HDZ NRW elektronisch übertragen. So wird gewährleistet, dass die für Sie erforderliche Therapie ohne Zeitverzögerung erfolgen wird.

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